10.5. – 20.7.25

Disruptive Structures

Ausstellung

Eröffnung  9.5.2025

Ausstellungsdauer  10.5. – 20.7.25

Künstler:innen  Sharon Paz, Luise Schröder, Christina Werner, Anna Scherbyna

Die Ausstellung unter dem Titel „Disruptive Structures“ ver­sam­melt Arbeiten, die anhand von aktu­el­len oder his­to­ri­schen Ereignissen oder Personen Verhandlungen und Auseinandersetzungen von Macht auf poli­ti­scher und gesell­schaft­li­cher Ebene the­ma­ti­sie­ren. Dabei unter­su­chen sie den Einfluss die­ser Ereignisse oder Personen auf das Heute und reagie­ren mit­tels ver­schie­de­ner Medien wie Fotografie, Installation, Malerei oder KI.

Alle Künstlerinnen set­zen sich mit der Schnittstelle von Geschichte, aktu­el­ler Politik, Reflexion und Erinnerung aus­ein­an­der, um domi­nan­te Erzählungen in Frage zu stel­len, mar­gi­na­li­sier­te Stimmen zu stär­ken und zu einem kri­ti­schen Dialog über Machtdynamiken anzu­re­gen. Dabei neh­men die Künstlerinnen die Rolle von Reflexion und Erinnerung, die indi­vi­du­el­le wie auch kol­lek­ti­ve Identitäten for­men, in den Blick. Ihre Forschung befasst sich mit ver­schie­de­nen Ansätzen des Erinnerns und zeigt auf, wie sich his­to­ri­sche Erzählungen mit aktu­el­len Ereignissen und per­sön­li­chen Erfahrungen über­schnei­den. Gleichzeitig zei­gen sie in offen­ge­leg­ten Strukturen und ver­wen­de­ten Medien immer auch ein uto­pi­sches Potential, das ein­lädt, Machtstrukturen auch als Herausforderung zur Veränderung zu begreifen.


Die Künstlerin Sharon Paz bricht in ihrer Installation die Macht linea­ren Denkens auf, indem sie dem Publikum in der Auseinandersetzung um die Frauenfiguren Rosa Luxemburgs und Clara Zetkins eine Collage ver­schie­de­ner Narrative über­gibt, in deren Erzählstrang sie inter­ak­tiv und ent­schei­dend ein­grei­fen kön­nen. Damit wird mög­lich, Deutungslogiken poli­ti­scher Ereignisse oder Figuren und deren kul­tu­rel­le Aneignung zu hinterfragen.
sharonpaz.com

Luise Schröder erforscht die Idee von Barrikaden und die Macht des Widerstands als eine Methode von Kollektiven in Vergangenheit und Gegenwart, fes­te Machtstrukturen auf­zu­bre­chen und zu ver­än­dern. Darüber hin­aus befasst sich Luise Schröder, aus­ge­hend von Fotografien und Dokumenten aus dem Archiv der DDR-Opposition und dem Spinnboden Lesbenarchiv, ins­be­son­de­re mit der nicht­staat­li­chen Frauen:- und Lesben:bewegung der 1980/90er-Jahre in der DDR und unter­sucht ihre Praktiken des Widerstands.
luiseschroeder.org

Christina Werner visua­li­siert Machtstrukturen anhand his­to­ri­scher eman­zi­pa­to­ri­scher Bewegungen und ver­deut­licht, wel­che Strategien der Subversion, der Vergemeinschaftung und des Widerstandes in (restrik­ti­ven) Gesellschaften ent­stan­den, um Strukturen zu umge­hen und kri­tisch wie auch krea­tiv umzu­nut­zen. In ihrer Foto-Performance-Video-Serie ver­bin­det sie das Bewegungsrepertoire der Arbeiter:innenchöre der 1920er Jahre mit aktu­el­len Protestbewegungen und holt damit den gesell­schaft­li­chen Veränderungswillen die­ser Zeit ins kol­lek­ti­ve Gedächtnis zurück.
christinawerner.com

Anna Scherbyna dage­gen ver­ar­bei­tet in ihren Malereien und Zeichnungen das eige­ne Erleben des Ukrainekrieges als geflüch­te­te Künstlerin. Die Arbeiten spie­geln per­sön­lich Unterbewusstes, Traum- und Traumatisches als frag­men­ta­ri­sches Bild. Wenngleich ihre Arbeiten einen sehr sub­jek­ti­ven Innenblick zulas­sen, sind sie doch als kol­lek­ti­ves Bewusstsein les­bar, bei dem Machtstrukturen, Abhängigkeiten und Gewalt per­sön­li­che Wahrnehmungsmuster beein­flus­sen und verändern.
scherbynaanna.com

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