2017 veranstaltete der D21 Kunstraum Leipzig e. V. in Kooperation mit OCTAGON e. V. das STADTTFINDEN Festival auf dem Gelände der ehemaligen Glasfabrik Leipzig im Stadtteil Leutzsch. Das Festival bildete den Auftakt zur längerfristigen Entwicklung des Industriedenkmals in der Franz-Flemming-Straße 25. Auf dem Gelände soll ein gemeinschaftlich genutzter Ort entstehen, der auf vielfältige Weise künstlerische wie wissenschaftliche Aktivitäten ermöglicht. Initiiert von einem Bündnis ansässiger Kulturschaffenden und den neuen Eigentümern wird hier ein Laborraum für die Themen Urbanismus, Stadtentwicklung, Kunst und Ökologie entstehen. Die Glasfabrik wird zehn Tage lang Festivalgelände, Ideenwerkstatt und Experimentierfeld für gelebte Utopie sein.
Das STADTTFINDEN Festival erprobte in diesem Zusammenhang praktisch und theoretisch das Konzept interdisziplinären, kooperativen und experimentellen Arbeitens im thematischen Spannungsfeld der wachsenden Stadt. Mit drei Workshops wurde der Versuch unternommen, gemeinsam mit der Stadtgesellschaft über regionale und internationale Wandlungsprozesse ins Gespräch zu kommen.
In einem LAB wurden vor und während des Festivals 7 Projekte realisiert, die von einer Jury aus 31 Einreichungen ausgewählt worden waren. Der Subjektive Transformationsatlas bspw. erforschte und visualisierte den Einfluss der wachsenden Stadt auf das Leben ihrer Bewohner durch eine interaktive Onlinekarte. Das Projekt Make the CI-ty besetzte die Glasfabrik durch Improvisations-Tänzer und manifestierte im Zelt-Utopia einen bewegenden Gegenentwurf zu allgegenwärtigen Verdrängungen in der wachsenden Stadt.