6.8. – 3.10.21

Fantasygardens

Residenz

Im Rahmen des dies­jäh­ri­gen Themenschwerpunktes Leipzig – Stadt der sozia­len Bewegungen haben wir Mitglieder des pol­ni­schen Kollektivs KRZAK ein­ge­la­den, in Leipzig, über Gärten zwi­schen Betonplatten, ern­te­fä­hi­gen Umgebungen, fer­men­tier­ter Vergangenheit und hei­ßem Kompostieren unse­rer Geschichten des Gemeinschaftlichen zu fantasieren.

Erste Ergebnisse der Residenz wur­den am 19. September bei der Veranstaltung Fantasygardens. Fruits of lei­su­re vorgestellt.

Das Kollektiv fühlt sich ent­wur­zelt, ohne einen Garten zu pfle­gen. Auf der Suche nach Anbaumethoden und deren Einfluss auf ande­re Lebensbereiche schlen­dern wir über Leipzigs Grundstücke. Die lan­ge Geschichte des Lebensmittelanbaus als Möglichkeit zu Überleben, sich unab­hän­gig zu machen oder Alternativen zu indus­tri­el­len Produktion zu fin­den, die in die Stadt mit ihren vie­len Gärten gebracht wur­de, ist mit neu­en Traditionen des Anbaus von Lebensmitteln, der Konservierung, des Teilens und des Sammelns überwuchert.

Der neue Boden wird pro­du­ziert – neue Perspektiven für die Ernährung kön­nen geträumt und laut aus­ge­spro­chen wer­den. Diese Residenz wid­met sich der lust­vol­len Verarbeitung von Ernten und dem gesell­schaft­li­chen Potenzial von Fantasiegärten.

Spółdzielnia KRZAK (Krzak-Kollektiv) ist ein Künstlerkollektiv mit Sitz in Warschau, das sich inmit­ten der Ungewissheit der Zukunft, aus­ge­löst durch aktu­el­le Klima- und öko­lo­gi­sche Krisen, gegrün­det hat. KRZAK nahm bis­her den phy­si­schen Raum eines Gartens und – bis vor kur­zem – eines klei­nen Hauses in Osiedle Jazdów, einer grü­nen Enklave im Stadtzentrum, ein und war eini­ge Jahre lang eine Plattform für Partizipation, Gemeinsamkeit und Austausch durch Aktivitäten in der Umgebung von Warschau. KRZAK orga­ni­sier­te Ausstellungen, Workshops, Diskussionen, Konzerte, Spendenaktionen und Proteste und hat mit ande­ren Initiativen, Künstlern und Aktivisten zusam­men­ge­ar­bei­tet, um sich für die Klimabewegung zu einzusetzen.

Heute hat KRZAK eine eher noma­di­sche Struktur, ver­zich­tet jedoch nicht auf die phy­si­sche Erdung in Form eines Gartens. Es kon­zen­triert sich auch auf die gemein­sa­me Zusammenarbeit trotz der phy­si­schen Distanz und sucht nach Möglichkeiten und Perspektiven, um sich an einem bestimm­ten Ort zu erden. KRZAK ist eine Gruppe, die von gemein­sa­men Bemühungen, Ideenflüssen und vie­len son­ni­gen Tagen mit Graben, Jäten, Kompostieren und Tomatenpflücken sowie bewölk­ten Tagen durch Gruppenvideoanrufe und Messaging befruch­tet wird.

 

Some mem­bers of the Polish coll­ec­ti­ve KRZAK are in Leipzig to fan­ta­size about gar­dens bet­ween con­cre­te pla­tes, har­vesta­ble envi­ron­ments, fer­men­ted past and hot com­pos­ting of our com­mu­nal stories.

First results of the resi­den­cy have been pre­sen­ted at Fantasygardens. Fruits of lei­su­re on September 19th.

The coll­ec­ti­ve feels uproo­ted wit­hout a gar­den to care for. We’ll stroll around Leipzig’s plots in search of cul­ti­va­ti­on metho­do­lo­gies and their influence on other are­as of life. The old sto­ry of food resi­li­ence brought to the city with its many gar­dens is over­grown with many new tra­di­ti­ons of gro­wing food, pre­ser­va­ti­on, sha­ring and gathering.

The new soil is pro­du­ced- new per­spec­ti­ves for nut­ri­ti­on can be drea­med and spo­ken out loud. This resi­den­cy is dedi­ca­ted to the lus­ty pro­ces­sing of har­ve­sts and the social poten­ti­al of fan­ta­sy gardens.

Spółdzielnia KRZAK (KRZAK Collective) is a coll­ec­ti­ve based in Warsaw, for­med amidst the uncer­tain­ty of the future, trig­ge­red by cur­rent cli­ma­te and eco­lo­gi­cal crises.

Occupying the phy­si­cal space of a gar­den and—until recently—a small house at Osiedle Jazdów, a green encla­ve in the city cen­ter, for a cou­ple of years KRZAK was a plat­form for par­ti­ci­pa­ti­on, com­mo­ning and exch­an­ge through acti­vi­ties around it. KRZAK has orga­ni­zed exhi­bi­ti­ons, work­shops, dis­cus­sions, con­certs, fund­rai­sers, and pro­tests, col­la­bo­ra­ting with other initia­ti­ves, artists, and acti­vists to crea­te enga­ge­ment with the cli­ma­te movement.

Nowadays KRZAK has a more noma­dic struc­tu­re, not resig­ning from phy­si­cal groun­ding in the form of a gar­den, but focu­sing also on col­la­bo­ra­ti­on despi­te the phy­si­cal distance and see­king oppor­tu­ni­ties and per­spec­ti­ves for beco­ming groun­ded in a spe­ci­fic place. KRZAK is a group fos­te­red by shared efforts, idea flows and many sun­ny days spent dig­ging, wee­d­ing, com­pos­ting and toma­to picking, as well as more clou­dy days on group video calls and messaging.