Sa, 14.3.20

Leipzig liest! Tomas Blum: Wofür wir uns schämen

Event

Foto: Krystian Kolbe

Verlag: Liesmich Verlag

Zeit  19.30 – 22.00

Noch drei Tage bis zur frist­lo­sen Kündigung. Düstere Erinnerungen und grel­le Zweifel – und ein Befreiungsschlag. Und wer ist Marie?

Die rot­haa­ri­ge Kollegin sitzt, schon seit du hier arbei­test, auf dem Platz hin­ter dir im Büro. Zu Beginn warst du dir nicht sicher, ob sie es ist, das Mädchen von frü­her, das Mädchen aus die­ser einen Nacht, von der dein Vater dir ver­bo­ten hat, jemals wie­der zu spre­chen. Doch als die Kollegin dich anspricht, ob du sie ins Bang Bang beglei­ten willst, weil da nur Paare rein dür­fen, gerät dei­ne gan­ze Welt aus den Fugen.

Blum schreibt mal nach­denk­lich, mal humor­voll, mal düs­ter. Sein Roman erzählt, poe­tisch und leben­dig zugleich, sehr ehr­lich und scho­nungs­los von der Bewältigung der Vergangenheit und der Suche nach der einen ech­ten Verbindung, ohne dem Leser dabei end­gül­ti­ge Antworten aufzudrängen.

„Tomas Blum hat hier tat­säch­lich die Geschichte einer Begegnung geschrie­ben, die mit dem gan­zen Liebes-Euphorie-Quatsch in der han­dels­üb­li­chen Literatur ein­mal nichts zu tun hat. Und was ihm mit die­ser Erzählweise gelingt, ist im Grunde das, wor­um es die gan­ze Zeit geht: Wieder ein Gespür dafür zu bekom­men, was Lebendigsein wirk­lich ist.“ (Ralf Julke | Leipziger Internet Zeitung)

Tomas Blum, Jahrgang 1968, arbei­te­te lan­ge in der Pflege für Kinder mit geis­ti­gen und kör­per­li­chen Behinderungen. Nach dem Literaturstudium leb­te er in Nordirland und begann dort mit der Arbeit an sei­nem ers­ten Roman, für den er ein Stipendium des Literarischen Colloquium Berlin erhielt. Ein Aufbaustudium in Medienwissenschaften finan­zier­te er durch die Mitarbeit in einer Schauspielagentur.

Nach Abschluss des Studiums arbei­te­te Blum zwan­zig Jahre lang als Autor und Ghostwriter in Wirtschaft und Politik. Durch einen Unfall besinnt er sich wie­der auf das lite­ra­ri­sche Schreiben. 2016 wird sein Stück „Der Kuss“ in Berlin urauf­ge­führt. „Wofür wir uns schä­men“ ist sein Debütroman. Blum lebt und arbei­tet in Berlin.

Der Liesmich Verlag ist ein 2013 gegrün­de­ter, unab­hän­gi­ger Verlag aus Leipzig mit bel­le­tris­ti­schem Schwerpunkt. 2014 erschien der Fahrradkurier-Roman „Pedalpilot Doppel-Zwo“, 2015 die Road-Novel „Fayvel der Chinese. Aufzeichnungen eines wahn­wit­zi­gen Ganoven“. Im Jahr 2017 ver­öf­fent­lich­te der Verlag die Dystopie „Cronos Cube“, die für den Seraph-Literaturpreis in der Kategorie „Bestes Debüt“ nomi­niert war.

Im März 2019 folg­te „Konfetti im Bier“. Das Debüt des Hamburger Autors Toni Gottschalk ist der ers­te Ultra-Roman im deutsch­spra­chi­gen Raum. Das Buch wur­de von der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur als „Fußballbuch des Jahres 2019“ nominiert.

Weitere Infos: www.tomas-blum.com und www.liesmich-verlag.de