2.3. – 30.4.22

Ausstellungskonzepte zum Jahresthema 2023 „Radikale Fürsorge“

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Ausschreibung: Im Rahmen sei­nes Jahresthemas „Radikale Fürsorge“ für 2023 sucht der D21 Kunstraum Leipzig e.V. nach Ausstellungskonzepten, die sich künst­le­risch und kura­to­risch mit dem Konzept von “Care” auseinandersetzen.

Der D21 Kunstraum ver­steht sich als Plattform und Experimentierfeld für loka­le und inter­na­tio­na­le Künstler:innen. Er zeigt Gruppen- und Einzelausstellungen zu gesell­schafts-rele­van­ten Themen vor­nehm­lich aus den Bereichen Neue Medien, Performance, Fotografie und Installation.

CARE – Ein Schlagwort, das gegen­wär­tig infla­tio­när gebraucht wird. Doch trotz huma­ni­tä­rer Krisen und gewalt­tä­ti­ger Konflikte welt­weit, anhal­ten­der geschlechts­spe­zi­fi­scher Ungleichheit, einer dro­hen­den Klimakatastrophe und zwei Jahren Pandemie hat sich noch immer nicht der Eindruck ein­ge­stellt, dass Fürsorge für ande­re, sich selbst und für die Umwelt wirk­lich als ele­men­tar für das Funktionieren von (moder­nen) Gemeinschaften betrach­tet und wert­ge­schätzt wird. Gleichzeitig ist Self-Care als Life-Style-Konzept die Kapitalisierung von selbst­wert­schät­zen­dem Verhalten schlecht­hin. Dennoch hat Fürsorge als tra­gen­des Prinzip von Gesellschaft durch­aus uto­pi­sches Potential, auch über die Grenzen von mensch­li­chen Begegnungsräumen hinaus.

Welche Kompetenzen braucht es jedoch, um über­haupt sor­gen zu kön­nen? Welche Praktiken von Care gibt es? Welche Konsequenz hät­te es für unse­re aktu­el­le gesell­schaft­li­che, öko­lo­gi­sche, poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che Realität, wenn Fürsorge als bestim­men­des Prinzip gel­ten wür­de? Welche Strategien für­ein­an­der sind in einer funk­tio­nier-enden Gesellschaft denk­bar? Wie kön­nen die­se künst­le­risch reflek­tiert, unter­sucht und erprobt werden?

Wir freu­en uns über Einreichungen von Ausstellungskonzepten, die sich auf unter­schied-lichen Ebenen mit den viel­fäl­ti­gen Aspekten von Care künst­le­risch und kura­to­risch auseinandersetzen.

Darüber hin­aus möch­ten wir bestehen­de Care-Handlungen oder das Fehlen die­ser auch im Kunstkontext befra­gen. Welche Möglichkeiten schaf­fen wir auch als Kunstraum, damit auch Kunstarbeiter:innen, die z.B. als Eltern oder pfle­gen­de Angehörige zusätz­lich Fürsorgearbeit leis­ten, sich aktiv an Diskursen betei­li­gen kön­nen, ohne sich für das eine und gegen das ande­re ent­schei­den zu müs­sen? Bedingungen, die Kurator:innen und Künstler:innen in Sorgearbeit die Teilnahme ermög­li­chen, sind somit als Teil des Konzepts erwünscht und wer­den auch von unse­rer Seite nach Bedarf und nach unse­ren Möglichkeiten geschaf­fen. Idealerweise beinhal­tet das Konzept auch ein Begleitprogramm, das Partizipation ermög­licht, etwa in Form einer Workshop-Reihe.

Die Bewerbung soll­te fol­gen­de Dokumente ent­hal­ten (Deutsch oder Englisch):

× Deckblatt mit Kontaktinformationen

× Konzeptpapier mit fol­gen­den Angaben:
— Konzeptbeschreibung (max. 800 Wörter)
— Beschreibung der eige­nen Praxis (400 Wörter)
— Liste der ein­zu­la­den­den Teilnehmer:innen (Künstler:innen, Referent:innen) mit Biografie und Foto(s) der Arbeiten
— CV der Konzeptverfasser:innen

× Budget

× Bitte alles in einem Gesamt-PDF (kei­ne Einzelseiten) sen­den (max. 10 Seiten; Datenvolumen max. 12MB); dau­er­haft nutz­ba­ren Downloadlink ver­wen­den; zeit­ba­sier­te Medien wie Video/Sound bit­te aus­schließ­lich als Link zur Verfügung stel­len (kei­ne Originaldateien schicken!)).

Die Realisierung der Ausstellung erfolgt unter Vorbehalt einer Finanzierung.

Die Einreichungen sind bit­te bis zum 30.04.2022 an office@d21-leipzig.de zu senden.

Open Call: EXHIBITION CONCEPTS for the annu­al the­me 2023 “RADIKALE FÜRSORGE”

As part of its annu­al the­me “RADIKALE FÜRSORGE” for 2023, the D21 Kunstraum Leipzig e.V. is loo­king for exhi­bi­ti­on con­cepts that deal with the con­cept of “Care” in artis­tic and cura­to­ri­al terms.

The D21 Kunstraum sees its­elf as a plat­form and field of expe­ri­men­ta­ti­on for local and inter­na­tio­nal artists. It shows group and solo exhi­bi­ti­ons on soci­al­ly rele­vant topics, pri­ma­ri­ly in the fields of new media, per­for­mance, pho­to­gra­phy and installation.

CARE — A buz­zword that is curr­ent­ly being used infla­tio­na­ri­ly. But despi­te huma­ni­ta­ri­an cri­ses and vio­lent con­flicts world­wi­de, per­sis­tent gen­der ine­qua­li­ty, an impen­ding cli­ma­te cata­stro­phe and two years of pan­de­mics, it still does not seem like caring for others, ones­elf and the envi­ron­ment is real­ly regard­ed and valued as ele­men­ta­ry for the func­tio­ning of (modern) com­mu­ni­ties. At the same time, self-care as a life-style con­cept is the capi­ta­liza­ti­on of self-estee­ming beha­viour par excellence.

Nevertheless, self-care as a sup­port­ing prin­ci­ple of socie­ty does have uto­pian poten­ti­al, even bey­ond the boun­da­ries of human encoun­ter spaces.

But what com­pe­ten­ci­es are nee­ded to be able to care at all? What prac­ti­ces of care are the­re? What con­se­quen­ces would it have for our cur­rent social, eco­lo­gi­cal, poli­ti­cal and eco­no­mic rea­li­ty if care were to be con­side­red the defi­ning prin­ci­ple? Which stra­te­gies for each other are con­ceiva­ble in a func­tio­ning socie­ty? How can the­se be artis­ti­cal­ly reflec­ted, exami­ned and tested?

We are loo­king for­ward to recei­ving sub­mis­si­ons of exhi­bi­ti­on con­cepts that artis­ti­cal­ly and cura­to­ri­al­ly deal with the mani­fold aspects of care on dif­fe­rent levels.

In addi­ti­on, we would like to ques­ti­on exis­ting acts of care, or the lack the­reof, in the art con­text as well. What pos­si­bi­li­ties do we also crea­te as an art space so that art workers who, for exam­p­le, as par­ents or caring rela­ti­ves, also per­form care work, can actively par­ti­ci­pa­te in dis­cour­ses wit­hout having to deci­de for one or against the other? Conditions that enable cura­tors and artists in care work to par­ti­ci­pa­te are thus desi­red as part of the con­cept and will also be crea­ted by our side as nee­ded and accor­ding to our pos­si­bi­li­ties. Ideally, the con­cept also includes an accom­pany­ing pro­gram that enables par­ti­ci­pa­ti­on, for exam­p­le in the form of a work­shop series.

The appli­ca­ti­on should con­tain the fol­lo­wing docu­ments (German or English):

× Cover sheet with cont­act information

× Concept paper with the fol­lo­wing information:
— Concept descrip­ti­on (max. 800 words)
— Description of artis­tic / cura­to­ri­al / cul­tu­ral / sci­en­ti­fic prac­ti­ce (400 words)
— List of par­ti­ci­pan­ts to be invi­ted (artists, spea­k­ers, sci­en­tists, etc.) with bio­gra­phy and photo(s) of the work
— CV of the con­cept writers

× Budget

Please send ever­y­thing in one PDF (no indi­vi­du­al pages) (max. 10 pages; data volu­me max. 12MB); use per­ma­nent down­load link; Please only pro­vi­de time-based media such as video / sound as a link (do not send ori­gi­nal files!)).

The rea­liza­ti­on of the exhi­bi­ti­on is sub­ject to financing.

Please sub­mit your con­cepts to office@d21-leipzig.de by April 30, 2022.