Konzepte für das Programm des D21 Kunstraums
zum Jahresthema Human Nature
Die Corona-Krise, die spürÂbar geworÂdeÂne Realität des Klimawandels, die Ernährungsproduktionen der westÂliÂchen Welt, unser Konsumverhalten und und und werÂfen uns auf eine allÂumÂspanÂnenÂde Frage zurück: Das Verhältnis des Menschen zur Natur. Wissenschaftler beteuÂern, die aufÂgeÂzählÂten Krisen seiÂen Antworten auf den menschÂliÂchen Umgang mit der Natur. Und doch agiert der Mensch des 21. Jh. noch immer, als wäre er kein Teil von ihr und erahnt nur langÂsam, das alles doch auch irgendÂwie mit ihm zu tun hat. Alle Versuche – die Corona-Krise zu bekämpÂfen, den Klimawandel aufÂzuÂhalÂten – sind hasÂtiÂge Maßnahmen um die Folgen unseÂres Verhaltens einÂzuÂheÂgen – so, wie wir es uns seit Jahrhunderten angeÂeigÂnet haben mit der Natur umzuÂgeÂhen: Die wilÂde Natur gilt es zu Parks zu zähÂmen, Landstriche und Tiere werÂden wirtÂschaftÂlich nutzÂbar gemacht, die Schönheiten der Tier- und Pflanzenwelt in Zoos und Gärten zu Dekorations- und Unterhaltungszwecken einÂgeÂpflegt. Als Menschen treÂten wir wie Herrscher*innen, wie Domestizierende der Natur auf, stelÂlen uns über sie und ihre Prozesse und wisÂsen doch durch unser über Jahrtausende mitÂgeÂgeÂbeÂnes Wissen über ein ganzÂheitÂliÂches Miteinander insÂgeÂheim sehr genau: Wir sind Teil der Natur und gehöÂren zu ihrem System. Wird dieÂses zerÂstört, zerÂstört es auch uns.
Das menschÂliÂche Verhältnis zur Natur zu theÂmaÂtiÂsieÂren, ist ein Bedürfnis, das sich in allen Zeiten der Menschheitsgeschichte wieÂderÂfinÂdet. Jede Zeit brachÂte unterÂschiedÂliÂche Einstellungen zur Natur herÂvor. Heute verÂkünÂden Viele, die Menschheit stünÂde bezügÂlich ihres Umgangs mit der Natur an einem Scheidepunkt – die spanÂnenÂde Frage, heißt also: Wohin gehen wir?
Das Programm des D21 will sich 2021 mit dieÂser Frage und dabei mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur ausÂeinÂanÂderÂsetÂzen. Fragen über die menschÂliÂche Sichtweise auf Natur gehöÂren ebenÂso dazu wie Fragen nachÂhalÂtiÂgen Produzierens und Nutzens – auch im System der Kunst. Dafür suchen wir nach zeitÂgeÂnösÂsiÂschen Auseinandersetzungen mit dem Thema und laden ein, Konzepte für Ausstellungen, Symposien, Vortragsreihen, Vermittlungsprogramme etc. einÂzuÂreiÂchen. Da das Thema sehr komÂplex ist, wünÂschen wir uns auch interÂdisÂziÂpliÂnäÂre Ansätze, die künstÂleÂriÂsche Perspektiven und Sichtweisen aus Wissenschaft und Gesellschaft inteÂgrieÂren. Unser Kuratorium wird die einÂgeÂreichÂten Konzepte disÂkuÂtieÂren und darÂaus das Programm des komÂmenÂden Jahres zusamÂmenÂstelÂlen, das in sich aufÂeinÂanÂder refeÂriert und reagiert. Aus dieÂsem Grund wünÂschen wir uns, dass alle einÂgeÂreichÂten Konzepte auch für Kooperationen sowie Weiterentwicklungen prinÂziÂpiÂell offen sind. Ausgewählte Projekte werÂden durch die Infrastruktur des D21 (Raum & Equipment, Fördermittelakquise, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Koordination) unterÂstützt und sollÂten von einem Team von minÂdesÂtens 2 Personen einÂgeÂreicht werÂden. Bewerben könÂnen sich Künstler*innen, Kurator*innen, Kulturschaffende, Wissenschaftler*innen.
Die Bewerbung sollÂte folÂgenÂde Dokumente entÂhalÂten (Deutsch oder Englisch):
- Deckblatt mit Kontaktinformationen
- Konzeptpapier mit folÂgenÂden Angaben:
- Konzeptbeschreibung (max. 800 Wörter)
- Beschreibung der künstlerischen/kuratorischen/kulturschaffenden/wissenschaftlichen Praxis (400 Wörter)
- Liste der einÂzuÂlaÂdenÂden Teilnehmer:innen (Künstler:innen, Referent:innen, Wissenschaftler:innen etc.) mit Biografie und Foto(s) der Arbeiten
- CV der Konzeptverfasser:innen
- BudgetBitte alles in einem Gesamt-PDF (keiÂne Einzelseiten) senÂden (max. 10 Seiten; Datenvolumen max. 12MB); dauÂerÂhaft nutzÂbaÂren Downloadlink verÂwenÂden; zeitÂbaÂsierÂte Medien wie Video/Sound bitÂte ausÂschließÂlich als Link zur Verfügung stelÂlen (keiÂne Originaldateien schicken!)).
Die Einreichungen sind bitÂte bis zum 14.05.2020 an office@d21-leipzig.de zu senden.