Herzlich Willkommen im Namen der Abteilung Handlungspotential. Sie wurÂde 2016 von Franziska Goralski gegrünÂdet, um für immaÂteÂriÂelÂle Aspekte künstÂleÂriÂschen Arbeitens eine phyÂsiÂsche und strukÂtuÂrelÂle Verortung zu bieÂten. Die Abteilung Handlungspotential ist für den Erhalt und den Ausbau geisÂtiÂger Beweglichkeit und gemeinÂwohlÂoriÂenÂtierÂtes Handeln zustänÂdig. In der Abteilung Handlungspotential bünÂdelt Goralski inhaltÂliÂche Recherchen und proÂzesÂsuaÂle, soziÂal engaÂgierÂte künstÂleÂriÂsche Praxen zu konÂzepÂtuÂelÂlen, mediÂenÂüberÂgreiÂfenÂden Werken sowie parÂtiÂziÂpaÂtiÂven Settings: Es wird zum Beispiel zu Verkostungen einÂgeÂlaÂden, manchÂmal in Anwesenheit der Gründer:in, manchÂmal repräÂsenÂtiert durch eine:n der Pappkamerad:innen, den Mitarbeitenden der Abteilung Handlungspotential.
Die Abteilung Handlungspotential sucht nach gerechÂteÂren Modellen zukünfÂtiÂgen Zusammenlebens. Seit der Teilnahme am Masterstudiengang The Commoner’s Society am Sandberg Institut Amsterdam sind Praxen rund um das Thema Commons in den Fokus gerückt. Die Abteilung Handlungspotential betrachÂtet Commoning – die (Re-)Produktion und Nutzung von sowie den Umgang mit Gemeingütern wie Luft, Land, Wasser, Wissen oder auch Zeit – aus einer queeÂren Perspektive. Queer Commoning setzt auf einer eher strukÂtuÂrelÂlen Ebene an und hinÂterÂfragt die Formen des Commoning. Diese Form des Queering stellt den Status quo des Mainstreams in Frage und stellt die sogeÂnannÂte Norm zur Diskussion.
Der Katalog stellt die im Rahmen der Abteilung Handlungspotential entÂstanÂdeÂnen Arbeiten der letzÂten Jahre vor. Die verÂschieÂdeÂnen, oft sehr lustÂvolÂlen Auseinandersetzungen, wie zum Beispiel parÂtiÂziÂpaÂtiÂve Installationen, Essensverkostungen, interÂakÂtiÂve PDF-Dateien, Publikationen oder Briefe sind dabei von der Grafikerin Lydia Sachse in eine lebenÂdiÂge visuÂelÂle Form gebracht worÂden. Ergänzend ist eine Auswahl von Zeichnungen im Katalog entÂhalÂten, die Denkprozesse und die Herangehensweise Goralskis nachÂvollÂziehÂbar werÂden lasÂsen. Textbeiträge reagieÂren auf die Auseinandersetzungen der künstÂleÂriÂschen Arbeiten: Staci Bu Shea zeichÂnet Möglichkeiten des Miteinander im Sterbeprozess nach und Martin Neddham ergrünÂdet spieÂleÂriÂsche das Potential der Verkehrung des gramÂmaÂtiÂkaÂliÂschen „Gender“ der Wörter.