21.7. – 30.9.21

Kunst meets Wissenschaft

Residenz

Vergleichen wir die Geschichte der Naturwissenschaften mit jener der Kunst, so kann behaup­tet wer­den, dass die­se Sparten der Erforschung des Lebens ursprüng­lich eins waren. Mit der Zeit scheint jedoch eine raum­grei­fen­de Separierung bei­der Weltanschauungen gesche­hen zu sein. Dabei hat­te die Verbindung von Wunderkammern welt­ge­wand­ter Fürsten, den spä­te­ren Naturkundemuseen, und künst­le­ri­scher Präsenz seit ihren Anfängen wech­sel­sei­tig befruch­tend gewirkt ‒ als Orte, in denen Künstlerinnen und Künstler in den Prozess der Naturerforschung ein­be­zo­gen waren.

Vor die­sem Hintergrund haben das Museum für Naturkunde Leipzig und der D21 Kunstraum die bei­den Künstler:innen Erik Weiser und Theresa Zwerschke aus Leipzig ein­ge­la­den, sich mit der Sammlung des Naturkundemuseums aus­ein­an­der­zu­set­zen. Erik Weiser hat sich mit den ver­schie­de­nen Fischarten beschäf­tigt und sie mit­hil­fe kurio­ser Materialien neu erste­hen las­sen. Seine Arbeiten wur­den vom 21. Juli bis zum 3. September 2021 gezeigt.

Theresa Zwerschke dage­gen nimmt die beson­de­ren Eigenschaften der Nachtkerze zum Ausgangspunkt, ihre Formen und ihr Verhalten künst­le­risch umzu­set­zen. Sie inter­es­siert sich für die Herbarien des Naturkundemuseums. In einer künst­le­ri­schen Recherche sucht sie nach der Materialisierung des dar­in gespei­cher­ten bota­ni­schen Wissens und des­sen Verbindung zu einer kolo­nia­len Vergangenheit. Ausgehend von Fragen nach der Zusammenstellung der Sammlung und den Kontexten der Pflanzenfunde sucht sie nach Möglichkeiten der Aufbereitung und Sichtbarmachung des gesam­mel­ten Wissens, die eine natur­wis­sen­schaft­li­che Auseinandersetzung mit dem Herbarium durch ande­re Narrative erwei­tern. Ihre Installation wird vom 7. bis zum 30. September 2021 im Vermittlungsraum des Naturkundemuseums zu sehen sein.