9.6. – 25.8.18

Familie als Form der Selbstorganisation

Workshop

Foto: MMOMA

Emotional States

Künstler:innen  Ilmira Bolotyan

Zeit  15.00

Kuratiert durch  Lena Brüggemann

Im Seminar von Ilmira Bolotyan soll der Begriff „Familie“ und die Art, wie er heu­te ver­stan­den wird, mit Teilnehmern aus drei Generationen spie­le­risch dis­ku­tiert wer­den. Die Künstlerin unter­stützt die Teilnehmer dabei, den Aufbau ihrer eige­nen Familie unter Aspekten wirt­schaft­li­cher und sozia­ler Beziehungen sowie Rollenverteilung zu ana­ly­sie­ren und beschreibt ver­schie­de­ne Familientypen der moder­nen Gesellschaft. Bolotyan betrach­tet die Familie als eine Form von Selbstmanagement: Ordnung schaf­fen­de Alltagstechniken sind hier eben­so Teil des Prozesses wie Mechanismen gegen­sei­ti­ger Unterstützung, Hierarchien und deren Ausdruck zum Beispiel durch beson­de­re, nur in der Familie ver­wen­de­te Namen (naming). Im Seminar dür­fen die Teilnehmer einen bewuss­te­ren und kri­ti­schen Blick auf die ver­bor­ge­nen Funktionsmechanismen ihrer eige­nen Familie ent­wi­ckeln und sich fern­ab von roman­ti­schen und uto­pi­schen Vorstellungen viel­mehr pra­xis­be­zo­ge­nen Fragen des Familienlebens zuwen­den – zum Beispiel der heik­len Frage nach der Wertigkeit von Hausarbeit.

Im Verlauf des Seminars erstellt jeder Teilnehmer sein eige­nes Zine (von engl. „maga­zi­ne“: ein mit ein­fa­chen Mitteln ange­fer­tig­tes Heft). Darin dechif­friert er Begriffe, die für das Selbstmanagement der Familie von Bedeutung sind: ganz per­sön­lich für sich und sei­ne Familie – sei sie exis­tent oder für die Zukunft geplant. Diejenigen Zines, die die Teilnehmer öffent­lich zu zei­gen bereit sind, wer­den Teil der Ausstellung.

Die drei Seminare rich­ten sich an drei Teilnehmergenerationen: 10–14 Jahre (Seminar am 9. Juni), 25–45 Jahre (Seminar am 7. Juli) und 55 Jahre oder älter (Seminar am 25. August).

Emotional States