Mo, 26.6.17

Jokinen

Filmreihe

Material Recht

Künstler:innen  Laura Horelli

Zeit  19.00 – 21.00

Kuratiert durch  Lena Brüggemann, Lena von Geyso, Elisabeth Pichler

Im Rahmen der Ausstellung Codex zeigt Laura Horelli ihren Film „Jokinen“ (Finnland 2016, 45‘). Anschliessend fin­det ein Gespräch mit ihr, der Klasse Expanded Cinema, Lena von Geyso und Elisabeth Pichler statt.

Im Jahr 1931 brach­te der soge­nann­te Yokinen-Prozess, den die Kommunistische Partei der USA in Harlem, New York orga­ni­sier­te, den Finnen August Jokinen ins Zentrum des öffent­li­chen Interesses. Jokinen, Hausmeister im Finnischen Arbeiterclub, wur­de vor­ge­wor­fen, drei afro­ame­ri­ka­ni­sche Kommunisten wäh­rend eines vom Club aus­ge­rich­te­ten Tanzabends nicht vor ras­sis­ti­schen Anfeindungen ver­tei­digt zu haben. Nach sei­nem Schuldeingeständnis wan­del­te sich Jokinen zu einem Vorkämpfer für Bürgerrechte und trat in die­ser Funktion öffent­lich auf, bis er wegen sei­ner Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei ver­haf­tet und nach Finnland aus­ge­wie­sen wur­de. Laura Horelli erzählt Jokinens Migrationsgeschichte in einer Mischung aus his­to­ri­scher Recherche, Detektivgeschichte und Bastelstunde. Sie arran­giert ihre Archivfunde – Zeitungsartikel, Bücher, Fotos – auf einer Tischplatte, posi­tio­niert sie zuein­an­der, unter­streicht, schnei­det aus, deckt ab und malt aus. Die so ent­ste­hen­de ‚ana­lo­ge Desktop-Doku‘ folgt August Jokinens öffent­li­cher Erzählung bis in die Gegenwart – zu einer Mailboxnachricht auf einem rus­si­schen Mobiltelefon.
(Text: Berlinale Forum Expanded, 47. Berlinale Forum 2017)

Material Recht

Gefördert durch

Ort: Hochschule für Grafik und Buchkunst, Raum 2.41

In Kooperation mit der Klasse Expanded Cinema