Ein polarer Gegensatz ist sowohl ein Spannungsfeld als auch ein geografischer Anker. Geografisch gesehen bezieht sich der Begriff auf diametral liegenden Punkte einer Kugel oder die Antipoden auf dem Planeten Erde, die im Allgemeinen als Nord- und Südpol verstanden werden. Als Redewendung in der englischen Sprache wird er verwendet, um Menschen zu beschreiben, die entgegengesetzte Meinungen oder Eigenschaften haben.
Die Arbeiten von Keturah Cummings, Lucinda Dayhew und Carol Anne McChrystal verkörpern ein Gefühl der Solidarität über verschiedene geografische Grenzen hinweg: Sie sind durch thematische Gemeinsamkeiten verbunden, die sich um dringende kulturelle Diskussionen über Feminismus, Gemeinschaft und Ökologie drehen. Gemeinsam erforschen die drei Künstlerinnen den prosaischen und metaphorischen Rahmen von „polaren Gegensätzen” auf lokaler, globaler und mikrokosmischer Ebene.
Die Veränderungen der Landschaften und Ressourcen beschleunigen sich weltweit, da der Mensch die Erde mit Hilfe von Geoengineering abbaut, terraformt und verändert, um globale Versorgungsketten sicherzustellen. Diese Veränderungen wiederum bestimmen die verworrene und ungleiche Beziehung zwischen dem Globalen Norden und Süden.
Die jeweiligen Ökologien und ihre Beziehung untereinander offenbaren einen globalen Notstand. Die drei in dieser Ausstellung vertretenen Künstlerinnen erkennen, dass die sozialen Systeme in diese Zerstörung und Veränderung unmittelbar einbezogen sind: Die daraus resultierenden Umweltauswirkungen haben ihre Beziehungen zur Natur und zueinander anhaltend verändert. Die aus dieser Abhängigkeit entstandenen Skulpturen, Videos, Tonarbeiten und Fotografien untersuchen den Modus operandi hoch-individualistisch geprägter Kulturen, die gegen pluralistische, menschliche Naturen vorgehen.
Die Ausstellung wird ergänzt durch einen Artist Talk sowie eine Online-Vortragsreihe mit verschiedenen Expert:innen und Künstler:innen einschließlich einer Performance des Treecore Duos DDLD (( )) LDDD bestehend aus Dann Disciglio und Lucinda Dayhew sowie einer interaktiven Arbeit des Sound und Software-Künstlers Ashlin Aronin. Die Ausstellung endet mit einer Finissage – einschließlich einer Performance von Lucinda Dayhew & Dann Disciglio sowie dem Launch des Magazins „Human Nature“
Aktuell gilt für den Besuch des D21 Kunstraum Leipzig die 2‑G-Regelung: Der Zutritt ist nur mit einem gültigen Impf- oder Genesenennachweis möglich. Zusätzlich ist eine Kontaktnachverfolgung für Besucher:innen notwendig. Dafür kann die Corona-Warn-App oder eine handschriftliche Kontaktdatenerfassung genutzt werden. Wir bitten außerdem eine FFP2-Maske zu tragen und um die Einhaltung eines Mindestabstandes von 1,5 Metern zu anderen Personen. Gruppen ab 5 Personen werden am Vortag des geplanten Besuches um Anmeldung per E‑Mail (anmeldung@d21-leipzig.de) gebeten. Wir freuen uns auf Euren Besuch!