31.3. – 8.5.22

Franziska Goralski »And my mother says to me, enjoy your life«*

Ausstellung

Eröffnung  31. März, 19 Uhr

Ausstellungsdauer  31.3. – 8.5.22

Künstler:innen  Franziska Goralski

Kuratiert durch  Ariane Graf, Franziska Goralski

Die Abteilung Handlungspotential ist ein Gedankenmodell, das Fragen nach gerech­te­ren Formen eines zukünf­ti­gen Zusammenlebens ver­han­delt und aus quee­rer Perspektive her­aus nach not­wen­di­gen und mög­li­chen Komponenten für ein gemein­wohl­ori­en­tier­tes Agieren sucht. Wie kön­nen bestehen­de Lebensmodelle erwei­tert oder neu gedacht wer­den? Welche Werte und Handlungsweisen spie­len dabei eine Rolle? Bei der Erkundung nach mög­li­chen Antworten, lädt die Künstler:in Franziska Goralski als Vertreter:in der Abteilung Handlungspotential dazu ein, par­ti­zi­pa­tiv neue Räume zu erforschen.

Als Handlungspotential wird das Potential ver­stan­den, durch das eine Handlung mög­lich wird und statt­fin­den kann. Vor die­ser ste­hen zunächst Gedanken und erst durch Impulse tritt die Handlung in Gang. Handlungspotential ist der affek­ti­ve Raum kurz vor dem Eintritt in die Handlung selbst.

Im Fokus des Interesses der Abteilung Handlungspotential steht die Gestaltung und Entwicklung einer Lernumgebung und Praktiken basie­rend auf Notationen von Queer Commoning. Ein Vorschlag zu ver­ler­nen, abzu­le­gen und gleich­zei­tig zu erler­nen und zu praktizieren.

Commoning bezeich­net die kol­lek­ti­ve und bedürf­nis­ori­en­tier­te Erhaltung, Produktion, Kultivierung oder Nutzung natur­ge­ge­be­ner Ressourcen wie Luft, Wasser oder Land aber auch kul­tu­rel­le Ressourcen wie Wissen, Zeit oder pro­gram­mier­te Codes. Die Abteilung Handlungspotential erwei­tert den Commons-Diskurs um que­e­re Perspektiven. Mit der Untersuchung um Queer Commoning befragt die Abteilung damit die struk­tu­rel­len Verhältnisse unse­rer Gesellschaft und Umwelt und der soge­nann­ten Norm.

Die tem­po­rä­re Außenstelle der Abteilung Handlungspotential im D21-Kunstraum Leipzig steht offen für Aus‑, Ein- und Umtausch. Kommen Sie vor­bei und tau­chen Sie in die Denkfiguren ein! Vielleicht kommt es so zu einer Ausnahme in den Zuständen — oder sogar einem Ausnahmezustand.

Die von Franziska Goralski (FG) 2016 gegrün­de­te Abteilung Handlungspotential lässt mit­hil­fe pro­zess­ori­en­tier­ter und sozi­al enga­gier­ter künst­le­ri­scher Praktiken medi­en­über­grei­fen­de Werke und par­ti­zi­pa­ti­ve Settings ent­ste­hen. Goralskis trans­dis­zi­pli­nä­re Arbeiten sind for­schungs­ba­siert und kon­zept­ge­steu­ert. Inhaltlich erfor­schen sie ver­schie­de­ne Gedankenmodelle und hin­ter­fra­gen nor­ma­ti­ve Kategorien und Machtstrukturen. Gemeinsam mit Anna Erdmann arbei­tet Franziska Goralski als die Blaue Distanz. In der künst­le­ri­schen Zusammenarbeit des Duos wer­den que­e­re Lebensweisen, (digital-)feministische Perspektiven, die Frage nach hier­ar­chie­ar­men Räumen und Sichtbarkeit unter­re­prä­sen­tier­ter Entscheidungen in den Fokus gerückt.

Goralski lebt und arbei­tet der­zeit in Dresden und Amsterdam. 2017 schloss FG mit Diplom in Bildender Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ab und absol­vier­te 2020 ein Masterstudium am Sandberg Institut in Amsterdam im Rahmen des tem­po­rä­ren Programms The Commoners’ Society.

*Beverly Glenn-Copeland

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