11.5. – 10.7.23

ÜBER MACHT / CONCERNING POWER

Open Call
Ausstellungsprojekte & D21/Solo
zum D21-Jahresprogramm 2024/25:


ÜBER MACHT / CONCERNING POWER 

Der D21 Kunstraum ver­steht sich als Plattform und Experimentierfeld für loka­le und inter­na­tio­na­le Künstler:innen. Er zeigt Gruppen- und Einzelausstellungen zu gesell­schafts­re­le­van­ten Themen vor­nehm­lich aus den Bereichen Neue Medien, Performance, Fotografie und Installation. Weitere Infos unter: d21-leipzig.de 

Wir leben in poli­ti­schen Umbrüchen mit glo­ba­len Auswirkungen auf unser all­täg­li­ches Leben. Die aktu­el­le rus­si­sche Invasion in der Ukraine seit Februar 2022 mar­kiert eine poli­ti­sche Umwälzung, die die Welt in Fronten spal­tet und gleich­zei­tig schafft sie eine glo­ba­le Unordnung, die unmit­tel­bar zur Verfestigung von alten Wertvorstellungen und zur Erschaffung von neu­en Ideologien führt. Marx defi­niert Ideologie im enge­ren Sinne als sozia­le Normen zur Rechtfertigung der eige­nen und Bewertung frem­der Handlungen. Ein zen­tra­ler Punkt in Foucaults Ansatz zur Macht ist, dass er über Politik hin­aus­geht und Macht als ein all­täg­li­ches, sozia­li­sier­tes und ver­kör­per­tes Phänomen betrach­tet, das auch in allen sozia­len Interaktionen zwi­schen Menschen auf­tritt. Dementsprechend resul­tiert Macht aus einer Struktur von Beziehungen und kommt nur in Handlungen zur Entfaltung. 

In der deut­schen Sprache ver­ei­nen sich auf das Wort »Macht« unge­wöhn­lich viel­schich­ti­ge und kom­ple­xe Bedeutungen. Es meint einer­seits Herrschaft und Gewalt, ande­rer­seits aber auch die Kraft und Stärke sowie das Vermögen, etwas zu gestal­ten und zu for­men. Nicht zuletzt ist es auch als Imperativ, als Aufforderung zum Handeln zu ver­ste­hen. Ausgehend von die­sem Kontext möch­ten wir im Jahresprogramm 2024/25 über den Machtbegriff und das Machtverhältnis im Kontext der aktu­el­len Zeit nach­den­ken und dar­über hin­aus hin­ter­fra­gen, ob eine neue Definition von Macht ent­wi­ckel­bar ist. Wie kön­nen künst­le­ri­sche und kol­lek­ti­ve Aktivitäten und Positionen Versuchsräume schaf­fen, aktu­el­le Machtstrukturen neu zu den­ken? 

Inspiriert von der Mehrdeutigkeit des Wortes »Macht«, lädt der D21 Kunst- und Kulturschaffende ein, Ausstellungsprojekte zu rea­li­sie­ren, die nach Bedingungen und Erscheinungsformen von Macht und ihrer Repräsentationsmodi fra­gen und jeweils ca. 3 Monate im D21 zu sehen sein wer­den. Dabei freu­en wir uns über eine Vielfalt von Projektvorschlägen – zwi­schen Wirkmächtigkeit und Repression, zwi­schen Ohnmacht und Allmacht – zu den Themenbereichen Machterzählungen / Machtfrage / Bild der Macht. Neben der Ausstellung kön­nen auch Vorschläge für ein Begleitprogramm gemacht wer­den. 

Wir begrü­ßen eben­falls künst­le­ri­sche Projekte, die sich zum oben skiz­zier­ten Thema mit his­to­ri­schen Ereignissen der Stadt beschäf­ti­gen, ins­be­son­de­re wäh­rend der Zeit des Kalten Krieges. 


Bewerbung für Ausstellungsprojekte 
1. Konzeptpapier mit fol­gen­den Angaben:
• Konzeptbeschreibung (max. 800 Wörter)
• Beschreibung der eige­nen Praxis (400 Wörter)
• Liste der ein­zu­la­den­den Teilnehmer:innen (Künstler:innen, Referent:innen mit Kurzbiografie und Foto(s) der Arbeiten
2. CV der Konzeptverfasser:innen
3. Budgetskizze


Bewerbung für Einzelausstellung (D21/Solo**)
1. Artist Statement über Arbeitsweise, künst­le­ri­sche Haltung, Fragestellung(en)/ Arbeiten, die wäh­rend der Ausstellung gezeigt wer­den sol­len (max. 1 Seite)
2. CV der Konzeptverfasser:innen
3. Portfolio zu bis­her rea­li­sier­ten Arbeiten im PDF-Format mit aus­sa­ge­kräf­ti­gen Texten und Bildern
4. Budgetskizze


Bitte alles in einem Gesamt-PDF (kei­ne Einzelseiten) sen­den (max. 10 Seiten; Datenvolumen max. 12MB); dau­er­haft nutz­ba­ren Downloadlink ver­wen­den; zeit­ba­sier­te Medien wie Video/Sound bit­te aus­schließ­lich als Link zur Verfügung stel­len (kei­ne Originaldateien schi­cken!)). 

Die Realisierung des Projektes erfolgt unter Vorbehalt einer Finanzierung.
Die Einreichungen kön­nen auf Deutsch oder Englisch bis zum 10.07.2023 an office@d21-leipzig.de gesen­det werden.
Die Auswahl trifft das aktu­el­le D21-Kuratorium. 

**Mit dem Format D21/Solo möchte der D21 gezielt einer:m Künstler:in die Möglichkeit geben, sich in einer Einzelausstellung mit dem
Jahresthema auseinanderzusetzen. Die Ausschreibung richtet sich an Künstler:innen aller Altersklassen, die in Mitteldeutschland
(Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) leben und eine akademische künstlerische Ausbildung abgeschlossen haben bzw. in ihrem Portfolio
eine mehrjährige Aktivität in der künstlerischen Arbeit wie auch in der Ausstellungspraxis vorweisen können.
Die Ausstellung umfasst eine kuratorische Begleitung, Produktions- und Honorarkosten, Reise- und Transportkosten sowie einen Katalog,
der mit der:m Künstler:in individuell und der Arbeit entsprechend entwickelt werden soll.