Fr, 24.11.23

»Bewegungen im geschlossenen Raum« – Gabriele Stötzer

Event

Radikale Fürsorge

Künstler:innen  Gabriele Stötzer

Zeit  19:00

Kuratiert durch  Magdalena Stöger, Leon Hösl

Bewegungen im geschlos­se­nen Raum

Mit dem 24.11.2023 beginnt die Reihe »f/stop TALK« mit Gabriele Stötzer und einem hybri­den Event im D21. Diese Veranstaltung bil­det den Auftakt zur 10. Ausgabe des f/stop – Festival für Fotografie Leipzig, kura­tiert von Magdalena Stöger und Leon Hösl.

Der f/stop TALK mit Gabriele Stötzer gibt einen Einblick in ihre Arbeit im Bereich Performancekunst zu Zeiten der DDR gemein­sam mit der Künstlerinnengruppe Erfurt zwi­schen 1984 und 1994 und an der Universität Erfurt von 2010 bis 2020.

Unter dem Begriff der „sozia­len Performance“ rekon­stru­iert sie einen Werdegang der ana­lo­gen über die Grenzen des per­sön­li­chen Schutzes hin­aus­ge­hen­den Einzelperformance (aso­zia­le Performance) zu den mul­ti­plen Strukturen inner­halb einer Gruppe (sozia­le Performance). Das Gespräch, mode­riert von Constanze Müller, wird von Texten, Fotos und Videoausschnitten begleitet.

Über die­sen Link kann man der Veranstaltung online beiwohnen:
https://us06web.zoom.us/j/87427375578?pwd=zmhHKwZmu5J2btrLqaTALma3ctlGTQ.1

Gabriele Stötzer wur­de 1953 in Emleben, Ostdeutschland, gebo­ren. Mitte der 1970er Jahre stu­dier­te sie an der Pädagogischen Hochschule in Erfurt, wur­de aber aus poli­ti­schen Gründen exma­tri­ku­liert. Ihr poli­ti­sches Engagement brach­te ihr eine ein­jäh­ri­ge Haftstrafe ein Frauenzuchthaus Hoheneck ein. Nach ihrer Entlassung betrieb sie eine Privatgalerie, die von der Stasi geschlos­sen wur­de, mach­te wei­ter Kunst, schuf neben Fotografie, Super 8 Film, Malerei auch Textilien, Keramiken, Objekte, Kunstbücher und und trat mit der Künstlerinnengruppe in Performances und Mode-Objektshows auf. Nach dem Fall der Berliner Mauer war Stötzer Mitinitiatorin der ers­ten Besetzung der Stasi-Zentrale in Erfurt, um deren Aktenvernichtung zu ver­hin­dern. Nach der poli­ti­schen Wende setz­te sie ihre künst­le­ri­sche Arbeit fort, nahm an Ausstellungen teil und ver­öf­fent­lich­te acht Bücher. Die Künstlerin lebt und arbei­tet in Erfurt, mach­te 2010–2020 an der Uni Erfurt Performanceseminare und hält Vorträge über femi­nis­ti­sche Kunst und Zeitzeug:innenenschaft. Für ihr sozia­les und poli­ti­sches Engagement wur­de sie 2013 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

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