14:00 Uhr
Panel#1 „Rethinking Curatorial Practices” mit Nguyễn Hải Nam und Lưu Bích Ngọc
16:30 Uhr
Panel#2 „Inspiring Postsocialist Solidarity“ mit Čarna Brković, Thuc Linh Nguyen Vu, und Carlos Kong
18:30Uhr
Essen
Moderiert von Sarnt Utamachote, Veranstaltung in englischer Sprache.
Ort: Halle 14, Spinnereistr. 7
In Kooperation mit Halle 14 — Zentrum für zeitgenössische Kunst.
Panel #1 „Rethinking Curatorial Practices”
Wie können kuratorische Praktiken neu gedacht werden, wenn Wissensproduktion, ‑austausch und ‑transfer aus südostasiatischer Perspektive betrachtet werden und Fragen nach Zugänglichkeit ein hoher Stellenwert eingeräumt wird? Darüber wird Sarnt Utamachote, Kurator:in unserer aktuellen Ausstellung »Where is my karaoke? Still, we sing«, gemeinsam mit Nguyễn Hải Nam und Lưu Bích Ngọc diskutieren. Dabei werden Generationsunterschiede, koloniale Paradigmen und Geschichtsschreibung thematisiert. Außerdem wird es um Möglichkeiten gehen, künstlerische Arbeiten über den Ausstellungszeitraum hinweg zugänglich zu machen und eine längerfristige Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur:innen im Rahmen kuratorischer Praktiken zu etablieren.
Nguyễn Hải Nam studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle. 2019 arbeitete er als Kuratorische Assistenz an der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK). Er interessiert sich für die Erforschung und Entwicklung von Projekten im Bereich Kunstvermittlung und ‑pädagogik und schreibt für Ausstellungen. Derzeit arbeitet er mit dem Multikulturellen Zentrum Dessau e.V. an einem Projekt zur Geschichte von DDR-Gastarbeiter und einem Bildungsprojekt zur Geschichte der Postmigration in Halle in den 90er Jahren.
Lưu Bích Ngọc studiert Kulturwissenschaften und Bild- und Kunstgeschichte an der Humboldt- Universität Berlin. Im Jahr 2020 wurde ihre vietnamesische Übersetzung von “The Story of Art” (E.H. Gombrich) veröffentlicht. Derzeit ist sie im Bereich Bildung und Vermittlung der documenta fünfzehn tätig. Sie möchte die interdisziplinären Möglichkeiten zeitgenössischer Kunst weiter erforschen und dekoloniale Ansätze entwickeln, um Wissenschaft, Kunst- und Kultur zugänglicher zu machen.
Panel #2 “Inspiring Postsocialist Solidarity”
Im Panel mit Čarna Brković, Thuc Linh Nguyen Vu and Carlos Kong wird es um Forschungsvorhaben und Projekte gehen, die sich damit beschäftigen, wie Geschichts- und Archivmaterial aus dem (post)sozialistischen Kontext neu gedacht und verwendet werden kann. Gemeinsam werden die Vortragenden darüber diskutieren, wie ein dekolonialer Ansatz, der eine kritische Betrachtung von sozialistischer Propaganda und Neoliberalismus einschließt, möglich sein könnte.
Čarna Brković ist Dozentin für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Universität Göttingen. In verschiedenen Projekten in Südosteuropa untersucht sie Schnittpunkte zwischen Macht, Ethik und Politik, einschließlich Klientelismus, Grassroots-Solidarität und LGBT-Aktivismus. Nach ihrer Promotion an der Universität Manchester begann sie mit der Untersuchung des Humanitarismus im sozialistischen Jugoslawien während der Bewegung der Blockfreien Staaten und wie sich dieser mit der postsozialistischen Transformation und Europäisierung Südosteuropas veränderte.
Thuc Linh Nguyen Vu ist Postdoc am Research Center for the History of Transformations (RECET) an der Universität Wien. Vor ihrer Tätigkeit bei RECET arbeitete Linh als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Global History der FU Berlin. Im Jahr 2019 promovierte Linh am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Derzeit arbeitet Linh an zwei Buchmanuskripten: Eines über die Mikrogeschichte der politischen Mobilisierung in einem linken Dissidentenmilieu im sozialistischen Polen und ein zweites über die Kontakte zwischen Polen und Vietnam nach 1955 im globalen Kalten Krieg.
Carlos Kong ist Schriftsteller und Kunsthistoriker sowie Doktorand in Kunstgeschichte an der Princeton University und in Filmwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. In seiner Dissertation befasst er sich mit dem queeren Nachleben der Migration zwischen Deutschland und der Türkei in zeitgenössischer Kunst und Film nach 1989. Zusammen mit Megan Hoetger ist er Mitbegründer von “Disco Comradeship”, einer kuratorischen Zusammenarbeit, die sich mit Film, Nachtleben und urbanem Raum im Staatssozialismus sowie in der Gegenwart beschäftigt. Gemeinsam kuratierten sie kürzlich einen vom Haus der Kulturen der Welt Berlin veranstalteten Workshop mit dem Titel Archiving Club Cultures from Late Socialism through the Era of ‘Social Distancing’.