Die Verfassung Chiles ist auch lange nach dem Ende der Pinochet-Diktatur noch immer von den in dieser Zeit geschaffenen neoliberalen Gesetzen beeinflusst. In der Ausstellung zeigt die chilenische Kuratorin Montserrat Rojas Corradi Videos, Skulpturen und Interventionen von Künstler_innen, die das Fortleben politischer und sozialer Strukturen aufspüren und untersuchen, wie diese sichtbar gemacht und verändert werden können. Die Ausstellung nimmt den gleichzeitigen Systemwechsel der DDR und Chiles 1989 zum Anlass, um die geteilten Erfahrungen von Sozialismus, Diktatur, und Übergangsphasen in die heutigen Systeme zu verknüpfen.
Am 11.09., dem Tag des Militärputsches in Chile, findet im Rahmenprogramm der Ausstellung ein Gespräch mit den Künstler_innen statt. In der Fortsetzung der Filmreihe „Der Bau der Intrige“ zeigt der D21 Kunstraum am 12.09. Werke chilenischer Regisseur_innen. Claudia Del Fierro erkundet in „El Complejo“ filmisch die Verschränkungen von Politik und Gedächtnis. Francisco Huichaqueo thematisiert in „Mencer Ñi Pewma“ den Kampf der Mapuche um ihre Rechte.