10.9. – 18.10.20

Irène Mélix NO SOLO

Ausstellung

Kontaktaufnahmen

Eröffnung  10. September, 19 Uhr

Ausstellungsdauer  10.9. – 18.10.20

Künstler:innen  Irėne Mélix

Kuration Ariane Graf & Katharina Zimmerhackl

Irène Mélix, in Dresden lebend und arbei­tend, ver­steht sich als künst­le­risch wie auch poli­tisch han­deln­de Künstlerin, Dozentin, Kulturwissenschaftlerin, Aktivistin, Suchende und Sprecherin. Aus die­ser Haltung erge­ben sich ver­schie­de­ne Arbeitsformen und ‑wei­sen, die inhalt­lich gesell­schaft­li­che wie ästhe­ti­sche Fragen berüh­ren: So bil­den sowohl doku­men­ta­ri­sche Spurensuchen in Archiven und zu kon­kre­ten Orten als auch künst­le­ri­sche Selbstbefragungen und ‑refle­xio­nen den Ausgangspunkt ihrer Arbeiten. Darin the­ma­ti­siert sie die Unsichtbarkeit les­bi­scher* Lebensentwürfe oder hin­ter­fragt deren Konstruktion, arbei­tet NS-Vergangenheit auf, beschäf­tigt sich mit den Widersprüchen des Ostens im deutsch-pol­ni­schen Kontext oder pro­ble­ma­ti­siert unge­rech­te Geschlechterverhältnisse.

Im Hintergrund ist dabei immer auch die Frage, wel­che Rolle man als Künstler:in selbst in die­sen gesell­schaft­li­chen und poli­ti­schen Prozessen ein­nimmt und wie es um die Arbeitsbedingungen bil­den­der Künstler:innen steht. Oft ent­ste­hen ihre Arbeiten in Zusammenarbeit mit Anderen oder im Kollektiv.

Einen Überblick ihrer Arbeiten im Rahmen des D21-Jahresprogramm Kontaktaufnahmen zu prä­sen­tie­ren, bedeu­tet ihre viel­schich­ti­gen poli­ti­schen Bezüge zu einem Gesamtbild zusam­men zu fügen, orts­spe­zi­fisch Entstandenes neu zu situ­ie­ren, vie­le Stimmen zu Wort kom­men zu las­sen, sowie die gesell­schaft­li­che Einbettung des eige­nen Arbeitens und des Arbeitens im Kollektiv zu ana­ly­sie­ren. Denn ihre mit Witz und poin­tier­ter Kritik for­mu­lier­ten Arbeiten ver­ste­hen sich in ers­ter Linie nicht als künst­le­ri­sche Objekte, son­dern als Teil gesell­schaft­li­cher Diskussionen und Diskurse.

Mit dem Format D21 Solo för­dert der D21 Kunstraum Künstler:innen aus Mitteldeutschland, die sich in der eige­nen künst­le­ri­schen Arbeit kri­tisch mit Fragen unse­rer heu­ti­gen Zeit aus­ein­an­der­set­zen. Die Ausstellung soll einen Überblick über die Arbeitsweise und das Schaffen geben.

Irène Mélix, living and working in Dresden, defi­nes hers­elf as an artis­ticly and poli­ti­cal­ly acting artist and acti­vist. She deals with les­bi­an life plans or ques­ti­ons their con­s­truc­tion, she works up the NS-Past, She fol­lows ups the con­tra­dic­tions of the East in the German-Polish con­text and pro­ble­ma­ti­zes unfair gen­der relations.

A solo show pre­sen­ting the work of a sin­gle artist is con­side­red a desi­ra­ble care­er goal in the art world. It is meant to app­re­cia­te and reco­gni­ze years of work. At the same time, a solo show also refers to a cul­tu­ral indus­try cha­rac­te­ri­zed by com­pe­ti­ti­on and per­for­mance. In com­bi­na­ti­on with the supre­ma­cy of artist auto­no­my that also means: the exhi­bi­ting artist works iso­la­ted from others. Alone. Independently. Individualisation and com­ple­te and self-respon­si­ble owner­ship are for their part neo­li­be­ral prin­ci­ples. Loneliness seems to be a good fri­end of capitalism.

However, no one real­ly crea­tes art on their own.

Art can­not be made of just its­elf, come to exis­tence from just within its­elf. The Artist does not think or live alo­ne eit­her: She speaks, she reads, she exch­an­ges, tra­vels, thinks, encoun­ters others, spins a net­work of con­nec­tions; she lives and loves. She is respon­si­ble for her actions, enga­ges in poli­tics, gets invol­ved. She acts. 

Her pro­duc­tion is embedded in a back­ground con­text, in spe­ci­fic social cir­cum­s­tances, in deter­mi­ning dis­cour­ses. “For mas­ter­pie­ces are not sin­gle and soli­ta­ry births; they are the out­co­me of many years of thin­king in com­mon,” wro­te Virginia Woolf, and “that the expe­ri­ence of the mass is behind the sin­gle voice.” From this per­spec­ti­ve, a solo show, as important as it may be for an artist’s care­er, remains a fetish of “auto­no­mous art” and of the artist genius. 

A point of con­tra­dic­tion: The geni­us is too male, too white, too hete­ro­se­xu­al for me. I only meet him when I have to. My muse is my col­le­ague. I kiss whoe­ver I want.

Kontaktaufnahmen

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