Im Gespräch stellen die beiden Künstler:innen aus Vietnam, die sich derzeit in einer Residenz in der LIA (Leipzig International Art Programme) aufhalten, ihre Praxis der künstlerischen Forschung mit bestimmten Gemeinschaften oder Körpern vor. Sie werden erläutern, wie ihre Positionen als Mann und Frau ihre interdisziplinäre Herangehensweise an die kollektive Geschichte und die Erforschung des öffentlichen Gedächtnisses beeinflussen.
Veranstaltung in vietnamesischer Sprache mit deutscher Übersetzung, moderiert von Phuong Phan.
Ort: D21 Kunstraum
In Kooperation mit Leipzig International Art Programme — LIA.
Tuan Mami ist ein interdisziplinär arbeitender Künstler, dessen Werke ortsspezifische Installationen, Videos, Performances und Konzeptkunst umfassen. Er nutzt neue Medien und wechselnde Mittel und Methoden bei seinen Recherchen, die sich mit Aspekten der gesellschaftlichen Entwicklung befassen. Seit 2014 recherchiert Mami zu Umzugsgemeinschaften in Vietnam und die vietnamesische Diaspora auf der ganzen Welt. Er untersucht, was in diesen Gemeinschaften vor sich geht, was bleibt, was neu entsteht und was verschwindet – kulturell, mental, politisch — im Bemühen, sich an neue Kontexte anzupassen und in ihnen zu überleben.
Die Arbeiten der Künstlerin Nguyễn Thị Thanh Mai thematisieren kulturelle und sexuelle Identität und befassen sich mit Fragen der Herkunft, Zugehörigkeit und Migration. Thanh Mais Werke, insbesondere ihre zahlreichen intermedialen Installationen, dokumentieren die Auseinandersetzung mit den Tabuthemen Sexualität und Weiblichkeit, mit der Beziehung zwischen Körper, Gedächtnis und Gewalt, sowie mit den Themen Migration und nationale Identität. Der Begriff des Kampfes und die Wahrnehmung komplexer und unterdrückter Gefühle sind von zentraler Bedeutung für ihre Praxis.