• mit Tekla Aslanishvili, João Enxuto, Erica Love,
moderiert von Sybille Neumeyer
Was sind die fließenden Bewegungen von materiellen und sozialen Infrastrukturen, der politischen und physischen Grenzen und der Praktiken der Staatskunst? Was sind die ökonomischen Strömungen zwischen Kunstinstitutionen und Energieunternehmen?
In diesem Gespräch werden die Künstler:innen und Filmemacher:innen Erica Love, João Enxuto und Tekla Aslanishvili erörtern, welches Potenzial künstlerischer Medienfilms und Animation haben, um komplexe, räumlich und zeitlich verteilten Prozesse, die mit der Schaffung großer Infrastrukturen verbunden sind, in einer zusammenhängenden filmischen Zeitlinie zu erfassen. Über die politischen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen hinaus werden die Autor:innen die historische Rolle der Kultur bei der Schaffung einer ‘verzaubernden Aura’ um die Gebiete und Technologien der Gewinnung, des Transits und der Energie erörtern, welche kollektive Investitionen in ungewisse Zukünfte fördert (siehe Harvey & Knox, 2012¹). Abschließend wird erörtert, wie diese materiellen Strukturen über ihren eigentlichen Zweck hinaus als Organisationsinstrumente fungieren und die Produktion von Wissen, Staatsgrenzen und Praktiken der Staatsführung prägen.
Tekla Aslanishvili ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die zwischen Berlin und Tiflis lebt. In ihrer Arbeit untersucht sie multiskalare sozioökonomische und ökologische Transformationen durch die Linse von groß angelegten Infrastrukturprojekten. Sie hat einen Master of Arts in Experimentalfilm und Neuen Medien von der Universität der Künste Berlin. Tekla war 2019 Digital Earth Fellow, wurde für den Ars-Viva Art Prize 2021 nominiert und erhielt 2020 den Han Nefkens Foundation – Fundació Antoni Tàpies Video Art Production Award. Derzeit ist sie Stipendiatin an der Graduiertenschule des Berlin Centre for Advanced Studies in Arts and Sciences (BAS) an der UdK-Berlin.
João Enxuto und Erica Love sind Künstler:innen, die an Projekten über die Dynamik von kreativer Arbeit und Wert zusammenarbeiten. Gemeinsam waren sie Stipendiaten des Whitney Museum Independent Study Program und wurden mit dem New York Foundation for the Arts Artist Fellowship (2023 & 2017) und dem Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant ausgezeichnet. Ihre Arbeiten haben sie unter anderem im Whitney Museum of Art, New Museum, Walker Art Center, Centre Pompidou und Edith-Russ-Haus ausgestellt. Die Texte von Enxuto und Love wurden unter anderem bei Verso Books, MIT Press, Sternberg Press und Mousse veröffentlicht. Derzeit sind sie Mitglieder des Beirats von Weird Economies und Stipendiaten der Universität der Künste Berlin (UdK).
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Graduiertenschule, UdK Berlin
1 [Harvey, P., & Knox, H. (2012). The Enchantments of Infrastructure. Mobilities, 7(4), 521–536. https://doi.org/10.1080/17450101.2012.718935]