Sa, 16.11.24

„political drifts“ – Salon für Ästhetische Experimente

Talk

Künstler:innen  Tekla Aslanishvili, João Enxuto, Erica Love

Zeit  16:00 – 18:00

Kuratiert durch  Sybille Neumeyer

• mit Tekla Aslanishvili, João Enxuto, Erica Love,
mode­riert von Sybille Neumeyer

Was sind die flie­ßen­den Bewegungen von mate­ri­el­len und sozia­len Infrastrukturen, der poli­ti­schen und phy­si­schen Grenzen und der Praktiken der Staatskunst? Was sind die öko­no­mi­schen Strömungen zwi­schen Kunstinstitutionen und Energieunternehmen? 

In die­sem Gespräch wer­den die Künstler:innen und Filmemacher:innen Erica Love, João Enxuto und Tekla Aslanishvili erör­tern, wel­ches Potenzial künst­le­ri­scher Medienfilms und Animation haben, um kom­ple­xe, räum­lich und zeit­lich ver­teil­ten Prozesse, die mit der Schaffung gro­ßer Infrastrukturen ver­bun­den sind, in einer zusam­men­hän­gen­den fil­mi­schen Zeitlinie zu erfas­sen. Über die poli­ti­schen, finan­zi­el­len und recht­li­chen Rahmenbedingungen hin­aus wer­den die Autor:innen die his­to­ri­sche Rolle der Kultur bei der Schaffung einer ‘ver­zau­bern­den Aura’ um die Gebiete und Technologien der Gewinnung, des Transits und der Energie erör­tern, wel­che kol­lek­ti­ve Investitionen in unge­wis­se Zukünfte för­dert (sie­he Harvey & Knox, 2012¹). Abschließend wird erör­tert, wie die­se mate­ri­el­len Strukturen über ihren eigent­li­chen Zweck hin­aus als Organisationsinstrumente fun­gie­ren und die Produktion von Wissen, Staatsgrenzen und Praktiken der Staatsführung prägen.


Tekla Aslanishvili ist eine Künstlerin und Filmemacherin, die zwi­schen Berlin und Tiflis lebt. In ihrer Arbeit unter­sucht sie mul­tis­ka­la­re sozio­öko­no­mi­sche und öko­lo­gi­sche Transformationen durch die Linse von groß ange­leg­ten Infrastrukturprojekten. Sie hat einen Master of Arts in Experimentalfilm und Neuen Medien von der Universität der Künste Berlin. Tekla war 2019 Digital Earth Fellow, wur­de für den Ars-Viva Art Prize 2021 nomi­niert und erhielt 2020 den Han Nefkens Foundation – Fundació Antoni Tàpies Video Art Production Award. Derzeit ist sie Stipendiatin an der Graduiertenschule des Berlin Centre for Advanced Studies in Arts and Sciences (BAS) an der UdK-Berlin.

João Enxuto und Erica Love sind Künstler:innen, die an Projekten über die Dynamik von krea­ti­ver Arbeit und Wert zusam­men­ar­bei­ten. Gemeinsam waren sie Stipendiaten des Whitney Museum Independent Study Program und wur­den mit dem New York Foundation for the Arts Artist Fellowship (2023 & 2017) und dem Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant aus­ge­zeich­net. Ihre Arbeiten haben sie unter ande­rem im Whitney Museum of Art, New Museum, Walker Art Center, Centre Pompidou und Edith-Russ-Haus aus­ge­stellt. Die Texte von Enxuto und Love wur­den unter ande­rem bei Verso Books, MIT Press, Sternberg Press und Mousse ver­öf­fent­licht. Derzeit sind sie Mitglieder des Beirats von Weird Economies und Stipendiaten der Universität der Künste Berlin (UdK).


Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Graduiertenschule, UdK Berlin

 

1 [Harvey, P., & Knox, H. (2012). The Enchantments of Infrastructure. Mobilities, 7(4), 521–536. https://doi.org/10.1080/17450101.2012.718935]