20.11. – 19.12.21

Sentient Matter

Ausstellung

Foto: Sadie Weis

Human Nature

Eröffnung  20. November, 15–21 Uhr, mit Künstler:innengespräch (17 Uhr) & Live-Performance Ghost Dog Rise (19 Uhr)

Ausstellungsdauer  20.11. – 19.12.21

Künstler:innen  Diana Barquero Pérez, Kerem Ozan Bayraktar, David Blandy, Elmas Deniz, HUNITI GOLDOX, Johanna Linsley, Emmy Mikelson, Tina Ribarits, Liz Rosenfeld, Sadie Weis

Kuratiert durch  Tuçe Erel & Tina Ribarits

Da der Kunstraum bis zum 12. Dezember geschlos­sen blei­ben muss, möch­ten wir euch die künst­le­ri­schen Positionen hier und in den sozia­len Netzwerken näher brin­gen. Mit einem Klick auf den Namen erfahrt ihr mehr über die Arbeiten der Künstler:innen.

Diana Barquero Pérez, Kerem Ozan Bayraktar, David Blandy, Elmas Deniz, HUNITI GOLDOX, Johanna Linsley, Emmy Mikelson, Tina Ribarits, Liz Rosenfeld, Sadie Weis

Seit dem spä­ten 20. Jahrhundert haben die Naturwissenschaften, aber auch die Sozialwissenschaften unser Verständnis der mensch­li­chen Natur grund­le­gend ver­än­dert und in Frage gestellt und damit auch die kla­re Trennung zwi­schen dem „Menschen“ und dem, was wir gewohn­heits­mä­ßig „Natur“ nen­nen, verwischt.

Es hat sich gezeigt: Leben und Agency gibt es auch jen­seits der bio­lo­gi­schen Welt, wie wir sie ken­nen. Serpil Oppermann nennt das „sto­ried mat­ter“ – Materie mit Geschichte(n) –, das „als akti­ve Kreativität aus dem Zusammenspiel von natür­lich-kul­tu­rel­len Kräften, Bewegungsrichtungen und Flows ent­steht und dabei Material und Bedeutungskonstellationen her­vor­bringt. Elemente, Zellen, Gene, Atome, Steine, Wasser, Landschaft, Maschinen und unzäh­li­ge wei­te­re sind ver­kör­per­te Narrative, Ablagerungsorte von ‚sto­ried mat­ter‘.“ (1)

Die for­schungs­ba­sier­te Gruppenausstellung Sentient Matter ver­sam­melt zehn künst­le­ri­sche Positionen, die die­ses „sub­jek­ti­vier­te Universum“ (2) um uns her­um unter­su­chen – eine mate­ri­el­le Welt, die sowohl mit mensch­li­chen als auch mit den unzäh­li­gen mehr-als-mensch­li­chen Individuen ver­knüpft ist – ani­mier­te, poten­te und wirk­mäch­ti­ge, aber auch sol­che, die von mensch­li­cher (Un)Freundlichkeit gezeich­net sind.

Das Projekt ver­eint Video‑, Audio- und instal­la­ti­ve Arbeiten, die sich mit die­sen Konzepten auf spe­ku­la­ti­ve, humor­vol­le und poe­ti­sche Weise auseinandersetzen.

Die Ausstellung wird ergänzt durch Gespräche (online und vor Ort im D21), eine Performance von Johanna Linsley, einen kura­to­ri­schen Rundgang durch die Ausstellung und einen Workshop des Künstlerinnenduos HUNITI GOLDOX.

Der Workshop unter dem Titel Flüssige Stadt und Trockene Gärten, der im Juli 2021 statt­fand, war der Ausgangspunkt für EYTHRA, eine VR-und Video-Installation des Künstlerinnenduos HUNITI GOLDOX. Eine Gruppe von Teilnehmenden war ein­ge­la­den, sich als Kollektiv mit der Wasserlandschaft in Leipzig und Umgebung auseinanderzusetzen.

Während einer drei­tä­gi­gen Exkursion such­ten die Teilnehmenden nach den phy­si­schen Spuren von gewalt­tä­ti­gen Eingriffen, die im gegen­wär­ti­gen System noch prä­sent sind, und frag­ten: Wie sucht man nach Allianzen mit und ori­en­tiert sich an Lebensformen, die unter Wasseroberflächen leben? Wie kön­nen wir die Territorien und Geister offen­le­gen, die unter die­sen mutier­ten Böden lau­ern, und wie kön­nen mytho­lo­gi­sche Vorstellungen Material frei­set­zen und zum Sprechen brin­gen? Die Ergebnisse die­ser Recherche wer­den im Rahmen des Abschluss-Online-Events am 12.12.2021 in Form einer Lecture-Performance präsentiert.

Because of the Kunstraum bee­ing clo­sed sin­ce 12th of December, we want to pre­sent the exhi­bi­ti­on online. By cli­cking on the artis­t’s name you learn more about their work.

Diana Barquero Pérez, Kerem Ozan Bayraktar, David Blandy, Elmas Deniz, HUNITI GOLDOX, Johanna Linsley, Emmy Mikelson, Tina Ribarits, Liz Rosenfeld, Sadie Weis

Since the late 20th cen­tu­ry, (social) sci­en­ces have chal­len­ged our under­stan­ding of human natu­re, loo­se­ned the divi­de bet­ween “human” and what we are accus­to­med to cal­ling “natu­re”, and pro­ven that the­re is life and agen­cy bey­ond the bio­lo­gi­cal world as we know it.

Serpil Oppermann calls this “sto­ried mat­ter”, which “in the form of acti­ve crea­ti­vi­ty, emer­ges through the inter­play of natu­ral-cul­tu­ral forces, tra­jec­to­ries, and flows, forming con­stel­la­ti­ons of mat­ter and mea­nings. Elements, cells, genes, atoms, stones, water, land­scapes, machi­nes, among innu­me­ra­ble others, are embo­di­ed nar­ra­ti­ves, repo­si­to­ries of sto­ried mat­ter.” (1)

The rese­arch-based group exhi­bi­ti­on Sentient Matter fea­tures ten artis­tic posi­ti­ons that explo­re this “sub­jec­ti­fied uni­ver­se” (2) around us – a mate­ri­al world inter­con­nec­ted with both human and the myri­ad of more-than-human enti­ties – ani­ma­ted, potent and impactful but also bea­ring the inscrip­ti­ons of human (un)kindness. The pro­ject brings tog­e­ther video, audio and instal­la­ti­ve works that enga­ge with the­se con­cepts in a spe­cu­la­ti­ve, humo­rous and poe­tic man­ner. The exhi­bi­ti­on is accom­pa­nied by talks (online and off­line), a per­for­mance by Johanna Linsley and a cura­tors’ tour and a work­shop by artist duo HUNITI GOLDOX.

The work­shop with the title Flüssige Stadt und Trockene Gärten (Liquid City and Dry Gardens) (July 2021) con­sti­tu­ted the start­ing point for artist duo HUNITI GOLDOX’s VR and video-instal­la­ti­on, titled EYTRHA. They invi­ted a group of par­ti­ci­pan­ts to enga­ge coll­ec­tively with the aqua­tic land­scape of Leipzig and its surroundings.

During a 3‑day excur­si­on, par­ti­ci­pan­ts were loo­king for the phy­si­cal traces of inter­ven­ti­ons and vio­lence that per­sists in pre­sent sys­tems and asking: how to search for alli­ances and cali­bra­te for life forms that exist bey­ond liquid sur­faces? And how can we reve­al the ter­ri­to­ries and ghosts that lin­ger under tho­se muta­ted grounds, and how can mytho­lo­gi­cal ima­gi­na­ti­ons unpack mat­ter and make it speak? The out­co­me of their rese­arch will be pre­sen­ted in the form of a lec­tu­re per­for­mance for the online clo­sing event on 12.12.2021.

(1) Oppermann, S. (2018) Storied Matter, in Braidotti, R. and Hlavajova, M. (eds) Posthuman glos­sa­ry. London; New York: Bloomsbury Publishing, pp. 411 – 414.
(2) Le Guin, U.K. (2017) Deep in Admiration, in Tsing, A.L. et al. (Hg.) Arts of living on a dama­ged pla­net: Ghosts and mons­ters of the Anthropocene. Minneapolis, London: University of Minnesota Press. M‑15–21.

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